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Bunker-Blog

...In vielen Epochen zu Hause...

Seit 2013 betreuen wir die Anlagen der Sperrstelle Strick. Alle Anlagen sind im Besitz des Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal.
Die Restauration und der Unterhalt der Anlagen wird durch unsere Werkgruppe sichergestellt.

Anfang 2020 konnten wir den letzten Bunker der Sperrstelle Strick übernehmen. Somit sind wir nun die Betreuer von nachfolgenden 7 Anlagen:
A4266 Bunker Kaltentannen
A4267 Infanterieunterstand Kaltentannen
A4268 Bunker Peterlibuck
A4269 Infanterieunterstand Liseloch
A4270 Bunker Kirchtannen

F5164 Unterstand Typ U22 Lagerhölzli 1
F5165 Unterstand Typ U22 Lagerhölzli 2

Nach der Mobilmachung der Grenztruppen am 28. August 1939 wurden als erste Abwehrmassnahme auf dem Strick zwischen Leibstadt und Leuggern verschiedene Feldstellungen und Hindernisse errichtet. 1940 erfolgte zuerst der Bau des Mg-Bunkers Peterlibuck durch die Soldaten der Radfahrerkompanie 25. Peterlibuck ist ein Truppenbau, wurde also ohne Hilfe von Baufirmen errichtet. Dieser Bunker diente als erstes Sperrobjekt der Sperrstelle Strick. In den Jahren 1941/42 erfolgte der Bau der durch das BBB (Büro für Befestigungsbauten) geplanten Werke A4266 Kaltentannen und A4270 Kirchtannen. inklusive der dazugehörenden Sperre aus einbetonierten Eisenbahnschienen.
Für die Unterkunft der Aussenverteidigung wurden zusätzlich die beiden Unterstände Kaltentannen und Lieseloch erstellt.

In der Strasse Leibstadt-Leuggern wurden zwei PMS (Permantene Minensperren) erstellt. Dies sind vorbereitet Schächte für das Einbringen von Panzerminen.

In den 60er-Jahren wurde die Sperre Strick modernisiert. Es erfolgte die Umbewaffnung der Panzerabwehrwaffen von Kirch- und Kaltentannnen auf die leistungsstärkere 9cm Pak. Das Gelände wurde zusätzlich mit zwei weiteren Unterständen vom Typ Vobag U22 erweitert.
Die beiden Unterstände Typ Vobag U22 sind Röhren-Unterstände aus Fertigelementen. Sie bieten Unterkunft für 12 Mann oder konnten auch als Kommandoposten oder Lager verwendet werden.

Die letzte Modernisierung erfolgte in Jahre 1975 mit dem Ersatz der wassergekühlten Maschinengewehre Mg 1911 durch die luftgekühlten Maschinengewehre Mg 1951

Gegen Ende der 1980-Jahre erfolgte die Demilitarisierung der Anlagen. Mit der Armeereform 1995 erfolgte dann die endgültige Aufhebung der Sperr- und Bunkeranlagen aus dem 2. Weltkrieg.

Da wir die Anlage A4266 Kaltentannen originalgetreu im Stand Kalter Krieg ausgerüstet haben, haben wir uns dazu entschieden die Anlage A4270 Kirchtannen im Urzustand 2. Weltkrieg auszurüsten.
Somit ist es in Zukunft möglich in der Sperrstelle Stick eine Zeitreise vom Beginn der Befestigungen im 2. Weltkrieg über die Anlagen des Kalten Krieges bis zum Stand der Ausmusterung in den 90er-Jahren zu erleben.

Details zu den Bunker:

A4266 Bunker Kaltentannen
Erbaut 1941/42
Restauriert 2013-2016
Ausrüstungsstand «Kalter Krieg»
Bewaffnung:
9 cm Panzerabwehrkanone 1950 auf Ständerlafette (9 cm PAK 50 SL)
7,5mm Maschinengewehr 1951 (MG51)

A4268 Bunker Peterlibuck
Erbaut 1939/40 durch die Radfahrerkompanie 25
Restauriert 2017-2019
Ausrüstungsstand «Kalter Krieg»
Bewaffnung:
7,5mm Maschinengewehr 1951 (MG51)

A4270 Bunker Kirchtannen
Erbaut 1941/42
Restauriert 2020 – 2022
Ausrüstungsstand «2. Weltkrieg»
Bewaffnung:
4,7 cm Befestigungskanone 1937 L37 auf Ständerlafette (4,7 cm BK 37)
7,5mm Maschinengewehr 1911 (MG11)

Alle Bilder und Berichte der vergangene und laufenden Restaurationen finden Sie auf den nachfolgenden Seiten.

Sollten Sie Fragen haben oder aber auch über das Wissen oder Unterlagen über diese Anlagen zur Zeit des 2. Weltkrieg besitzen, würden wir uns sehr über eine Kontaktaufnahme freuen. Hier gelangen Sie direkt zum Kontaktformular.
Ansonsten freuen wir uns natürlich sehr darüber, wenn Sie unsere Beiträge über die Restaurierung verfolgen. Wir werden die nachfolgenden Seiten laufend mit neuen Beiträgen ergänzen.

Führungen in den Anlagen sind selbstverständlich auch möglich. Für eine Führung melden Sie sich bitte direkt beim Militär- und Festungsmuseum Full-Reuenthal unter gruppenbesuche@festungsmuseum.ch.